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Musikrezension > Platte > 19.11.2025

Igorrr – Amen


Genre: Electro-Metal

Igorrr macht seinem Ruf als wahrscheinlich unkonventionellste kreative Quelle im härteren Musikbereich wieder alle Ehre. „Amen*“ ist eine Herausforderung an das Genre-Scheuklappen-Denken ebenso wie an das Nervenkostüm der Zuhörer. Von Ethno-Klängen über klassische Versatzstücke und klassischen Death Metal bis hin zu progressiven Elektronik-Experimenten und Breakcore à la Squarepusher ist alles dabei. 

Das könnte gezwungen wirken, tut es aber nicht. Das Geheimnis liegt, wie so oft, in der Qualität der Zutaten und der Konsequenz der Umsetzung. Nun muss man sich immer wieder vor Augen halten, dass Igorrr nicht als Band im traditionellen Sinne startete, sondern ein Solo-Projekt des französischen Musikers Gautier Serre war. Heute sieht das anders aus: Mit Erlend Caspersen am Bass, Martyn Clément an der Gitarre, Rémi Serafino am Schlagzeug und Gesangsunterstützung durch Marthe Alexandre und JB Le Bail kann sich Gerre auf eine gestandene Truppe verlassen, und das tut der Sache hörbar gut. Dennoch kann man davon ausgehen, dass die Exekutive (die Band) nicht allzu sehr in die Legislative (das kreative Songwriting) eingreifen durfte – das ist weiterhin die Domäne des Meisters. 

Herausgekommen ist ein erstklassiges Album, das Grenzen transzendiert und dabei gnadenlos Spaß macht. Wer ein Jota musikalischer Neugier und Entdeckungsfreude mitbringt, wird sich hier auf einem selten intensiven Trip durch die Ideenwelt eines Ausnahmekünstlers wiederfinden, die von den Mitstreitern auf allerhöchstem Niveau umgesetzt wird. Die Pressung lässt in den Leerrillen ein sehr leises Grundrauschen auf dem rechten Kanal durchscheinen, ist aber ansonsten sauber, knack- und verzerrungsfrei. Der druckvoll-transparente Sound ist makellos hochauflösend.

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Fazit

KategoriePlatte
ProduktIgorrr – Amen
HerstellerMetal Blade Records
Preis0 Euro
Getestet vonMichael Bruss
Vorheriger Test

Einflussreich - Röhrenvorverstärker Air Tight ATC-7

Nächster Test

Nicht nur fürs Grobe - Endstufe Canor Audio Virtus S1S

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Michael Bruss
Redakteur / Tester

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