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Musikrezension > Platte > 23.09.2025

Sigh – I Saw the World’s End – Hangman’s Hymn MXXV


Genre: Cineastic Black Metal

Zum 35-jährigen Bandjubiläum schenken uns die japanischen Black-Metal-Visionäre Sigh eine Neuinterpretation ihres 2007 erschienenen Konzeptalbums „Hangman’s Hymn“.

Die Neufassung, nun unter dem Titel „I Saw the World’s End – Hangman’s Hymn MMXXV“ veröffentlicht, könnte von böswilligen Zungen als ein lauwarmes Update abgetan werden, doch das täte dem Album selbst und seiner Umsetzung Unrecht: Die Neuauflage ist eine radikale Wiedergeburt eines Albums, das zwar kompositorisch brillant war, laut Bandleader Mirai Kawashima aber weder spielerisch noch klanglich je sein volles Potenzial entfalten konnte. Mit einem hochwertigen neuen Line-up – darunter der Gitarrenvirtuose Nozomu Wakai und der zurückgekehrte Drummer Mike Heller – blüht das Material nun so richtig auf, wirkt wesentlich kraftvoller, nochmals symphonischer, und vor allem deutlich druckvoller produziert. Die orchestralen Elemente erscheinen nicht mehr wie aufgesetztes Beiwerk, sondern bilden das narrative Rückgrat einer musikalischen Achterbahnfahrt zwischen Thrash-Wut, klassischem Bombast und avantgardistischem Black Metal. Die Reminiszenzen an frühe Cradle of Filth sind nicht zu überhören, doch Sigh gelingt es, mehr Stringenz und dramaturgische Klarheit hineinzubringen, als man es von einigen ihrer späteren Alben kennt. 

Die Musik malt düstere Bilder, evoziert apokalyptische Szenarien, wechselt zwischen Raserei und sakraler Weihe – fast wie ein musikalischer Ultrabreitbildfi lm vor dem inneren Auge. „I Saw the World’s End“ ist eine Hommage an das eigene Vermächtnis und ein Beweis für künstlerische Unbeirrbarkeit. Wer Sigh liebt oder im Allgemeinen cineastischen Black Metal schätzt, kommt an diesem Album nicht vorbei.

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Fazit

KategoriePlatte
ProduktSigh – I Saw the World’s End – Hangman’s Hymn MXXV
HerstellerPeaceville
Preis0 Euro
Getestet vonMichael Bruss
Vorheriger Test

Einflussreich - Röhrenvorverstärker Air Tight ATC-7

Nächster Test

Gegenbewegung - Tonabnehmer OTTA Mandolin

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Michael Bruss
Redakteur / Tester

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