Wie in der Rezension in der LP 2/2023 zu lesen, ist das Erstlingswerk „Last Decade“ von Benjamin Lackner bei ECM auf überaus positive Resonanz gestoßen. Nachfolge-Alben eines solchen Werkes haben es naturgemäß schwer, dazu kommt auch der Umstand, dass der deutschamerikanische Pianist Benjamin Lackner seine Begleitband bis auf eine Position neu besetzt hat.
Wieder mit an Bord ist Mathias Eick, der die im Vordergrund stehende Trompete bedient (und nebenbei mit seinem in diesem Heft rezensierten Album „Lullaby“ aufhorchen lässt). Er teilt sich auf dem neuen Album „Spindrift*“ die Aufmerksamkeit mit Mark Turner, der mit seinem Tenorsaxofon einen neuen Akzent in Benjamin Lackners Kompositionen setzt und sich akustisch neben der Trompete einordnet. Am Bass ist Linda May Han Oh aktiv, das Schlagzeug bedient Matthieu Chazarenc, der auch das Stück „Chambary“ beisteuert. Dafür, dass dies die erste Aufnahme dieser Formation ist, findet frappierende Gruppendynamik statt. Die Musiker scheinen miteinander verschmolzen zu sein, was man beispielsweise auf „See You Again My Friend“ zu hören bekommt. Wie die Bläser hier gemeinsam agieren, ist ein großes Erlebnis, umso mehr sie mit einer wirklich herrlichen Melodie den Ohren schmeicheln. Solistische Ausflüge sind selten, und wenn, sind sie von großer Klasse – Linda May Han Ohs kleiner Bass-Ausfl ug auf „Murnau“ ist ein Beleg dafür.
Genau wie das Vorgängerwerk: eine dringende Kauf-Empfehlung!
| Titel | Benjamin Lackner – Spindrift |
| Label | ECM Records |
| Angehört von | Ralf Henke |
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