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Musikrezension > Platte > 23.09.2025

Roland Van Campenhout – Segovia At The Wheel


Genre: Blues

Ende Juli ist er 84 geworden, der belgische Blueser, dessen Schaffenskraft auch in diesem Alter kaum nachzulassen scheint. Mit „Segovia At The Wheel“ hat er ein betont autobiografi sches Album geschaffen, aufgehängt an der Figur des klassischen amerikanischen „Hobos“. Jenem amerikanischen Wanderarbeiter, der auf Güterzügen den Kontinent bereiste, immer auf der Suche nach dem nächsten Job. 

Die Anaologie passt bei einem wie van Campenhout, der ebenfalls ein lebenslanger Wanderer ist. Sein neuestes Werk ist eine leicht augenzwinkernde, extrem entspannte Sammlung von Episoden. Eine gewisse Affinität zu etwas schräger Musik hilft beim Anhören ungemein, wobei van Campenhout und seine Truppe es diesbezüglich nie übertreiben. Psychedelisch – ja, durchaus, aber nichts, was nicht gut konsumierbar wäre. Der Opener „Seldom Seen Silim (Only A Hobo)“ hat einen nicht zu leugnenden Tom Waits-Vibe, dem die Hobo-Thematik ja ebenfalls nicht fremd ist. Durch alle zwölf Titel zieht sich die Campenhouttypische Kargheit, die Anzahl der musikalischen Einflüsse ist zahlreich und reicht von Jazz bis zu afrikanischer Folklore. Mit gefällt das rhythmisch von Pferdehufen inspirierte „I’m Just A Lucky So And So“ besonders gut, das ursprünglich von Duke Ellington komponiert wurde. 

Alles in Allem sehr souveräne, leicht skurrile und immer hörenswerte Reisebetrachtungen von jemandem, der schon fast alles gesehen hat. Wie immer wurde das Ganze von Haus- und Hofproduzent Werner Meyer meisterlich in Szene gesetzt, das Album klingt unaufgeregt, lässig, fein und transportiert die „undramatische“ Stimmung perfekt. Die 180-Gramm-Platte ist tadellos gefertigt, Extras gibt’s außer einem Innencover mit Texten im Gatefold nicht.

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Fazit

KategoriePlatte
ProduktRoland Van Campenhout – Segovia At The Wheel
HerstellerMeyer Records no.252
Preis0 Euro
Getestet vonHolger Barske
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Holger Barske
Redakteur / Tester

Holger Barske


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